Sunday, February 13, 2011

am sonntag

TRITRANSzenDENTALER TRULLALA TIEF(seh)GANG
[ HOCHTRABEND NIEDERTOURIGES GESTÄNDNIS EINES LEEREN LÄSTERMAULS ]
sollten dichter über ihre besten texte lachen
wenn die IRONIE des schönen in alltäglichen impulsen thront
schnelle reime auf die welt kann jeder machen
welche oberfläche hält denn länger: leder elektronik ODER doch papier
lohnt sich nur 1 gedicht in stein zu hauen?
welches wort erlaubt DAS GANZE anzuschauen
welche zeile klingt verstaubt und welche leuchtet
weil die sogenannte seele sich in licht zersetzt
der angebliche geist nicht mehr
von doppel-A (wie Antonin Artaud) nach doppel-B (wie Beuys & Brinkmann) hetzt
das allzu menschliche gespenst der sinnlichkeit
wird plötzlich wieder riesengroß und
alle pforten im gehirn sind ziemlich weit
der lyriker in dir fragt immer wieder
bist du jetzt – oder niemals b(e)reit
und zack liegt GOTT dir schon zu füßen
(ruft die postmoderne aus der ferne!)
und besteht darauf bei dir zu büßen
für die letzte lüge aller religionen
daß wir nämlich nirgends außer bei ihm höchstpersönlich wohnen
denn wir wohnen eigentlich schon überall
das ist der ewige unendliche urknall
er wird sich selber dran gewöhnen müssen
oder kann sich gleich ins Neue Nichts verpissen
solch 1 ordinäres wort ist kein skandal
die inflation der ehrlichkeit bespielt den saal
wir leben längst in tzarathustras zugemülltem tal
und trinken flüssigplastik aus den plastikbechern
kontrolliert durch neurochips in allen namenlosen löchern
Tom de Toys (*1968)

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